Tipps beim Export in Schwellenländer Schwellenländer bieten Schweizer Unternehmen besondere Chancen als Exportmärkte, doch die Risiken beim Handel mit diesen Ländern sind auch besonders hoch. Exportorientierte Unternehmen müssen daher geplant vorgehen.

Schwellenländer bieten Schweizer Unternehmen besondere Chancen als Exportmärkte, doch die Risiken beim Handel mit diesen Ländern sind auch besonders hoch. Exportorientierte Unternehmen müssen daher geplant vorgehen.

Absicherung gegen Währungsrisiken auch beim Partner im Zielland beachten

«Viele Unternehmen sichern sich selbst zwar gut gegen Währungsrisiken ab», stellt Mark Schulz, Director Risk, Claims & Collections beim Kreditversicherer Euler Hermes Schweiz, fest. «Das Problem ist aber, dass ihre Kunden in Schwellenländern dies nicht unbedingt machen.» Wenn der Käufer zum Beispiel in einer Fremdwährung Waren einkaufen muss, diese aber nur in der eigenen Währung absetzen kann, kann er ohne Absicherung in Liquiditätsprobleme geraten – «Unternehmen sollten deshalb auch immer einen Blick auf die Währungsabsicherung ihrer Partner werfen», rät Schulz.

Konjunkturrisiken absichern

Konjunkturrisiken betreffen alle exportierenden Firmen: 77 Prozent der Schweizer Unternehmen gaben an, stark oder mittelstark von diesen betroffen zu sein. In Schwellenländern können sie jedoch besonders heftig ausfallen. «Gerade in Schwellenländern kann es sein, dass Kunden, die jahrelang zuverlässig bezahlt haben, plötzlich ausfallen», warnt Schulz. Wenn diese Unternehmen in Konkurs gehen, «sieht man womöglich sein Geld nie wieder». Ein Grund liege auch im in Schwellenländern oftmals nicht funktionierenden Konkurs- und Insolvenzrecht. Verhandlungen sind dann die einzige Option, um allenfalls lang laufende Rückzahlungspläne zu vereinbaren. Unter den Schweizer Unternehmen gaben daher 52 Prozent an, dass sie ihre Exporte über mehrere Zielländer streuen. Die Idee dahinter: Je mehr man als Unternehmen seine Exportmärkte diversifiziert, desto geringer ist das Klumpenrisiko, wenn es in einem Land mal schlechter läuft.

Sich durch Exportversicherungen und Vorauszahlungen vor Zahlungsausfällen schützen

Zahlungsausfälle sind ein typisches Problem beim Handel mit Schwellenländern. Akkreditive, Garantien und spezielle Kredit- und Exportkreditversicherungen sind ein Mittel, um sich dagegen abzusichern. In der Umfrage sahen 55 Prozent der Teilnehmenden dieses Risiko für ihre Unternehmung. «Allerdings kann die Absicherung in Schwellenländern sehr teuer werden», so Schulz. «Hinzu kommt, dass hier Schweizer Unternehmer grundsätzlich lange auf ihr Geld und ihre Ware warten müssen.» Das müsse letztlich im Preis berücksichtigt werden und könne im Extremfall auch dazu führen, dass sich ein Verkauf in solchen Ländern nicht mehr rechne. Die häufigste Absicherungsmassnahme ist auch deshalb die Vorauszahlung oder mindestens die Anzahlung fälliger Beträge, die 79 Prozent der Befragten anwenden – eine Methode, die tendenziell immer häufiger praktiziert wird.

Weitere Tipps zur Risikoabsicherung finden Sie im Artikel Risiken beim Export in Schwellenländer.

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