Weniger, aber hoch qualifizierte Fachkräfte aus EU-Staaten Der kürzlich publizierte elfte Observatoriumsbericht zur Personenfreizügigkeit mit der EU zeigt, dass die Schweiz für Gutqualifizierte aus dem EU/EFTA-Raum nach wie vor ein attraktiver Arbeitsort ist. Ein dynamischer und offener Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Standortvorteil und hilft unseren Unternehmen, die Herausforderung eines starken Frankens zu meistern.

Der kürzlich publizierte elfte Observatoriumsbericht zur Personenfreizügigkeit mit der EU zeigt, dass die Schweiz für Gutqualifizierte aus dem EU/EFTA-Raum nach wie vor ein attraktiver Arbeitsort ist. Ein dynamischer und offener Arbeitsmarkt ist ein wichtiger Standortvorteil und hilft unseren Unternehmen, die Herausforderung eines starken Frankens zu meistern.

Gleichzeitig verlangsamt die Zuwanderung die Überalterung und lässt der Schweiz mehr Zeit zur Lösung der damit einhergehenden Probleme.
Der Bund hat vor wenigen Wochen den neusten Observatoriumsbericht zur Personenfreizügigkeit zwischen der Schweiz und der EU präsentiert. Gerade in der aktuell schwierigen Situation mit dem starken Schweizer Franken brauchen die Unternehmen die notwendigen Freiheiten, um sich an die strukturellen Veränderungen anpassen zu können. Ein offener Arbeitsmarkt ist ein zentrales Element, und der Bericht verdeutlicht, dass Fachkräfte aus dem EU/EFTA-Raum nach wir vor wichtig sind. 2014 gingen über 60 Prozent dieser Bewilligungen an Menschen, die in der Schweiz eine Erwerbstätigkeit aufnahmen. Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, dass über 50 Prozent einen tertiären Bildungsabschluss vorweisen.
Gesamthaft lag die Nettozuwanderung aus dem gesamten EU/EFTA-Raum bei 50.600 Personen und ist damit gegenüber dem Vorjahr (68.000) um 25 Prozent geschrumpft. Unter Berücksichtigung der Zuwanderung aus Drittstaaten resultierte daraus ein im historischen Vergleich jedoch nach wie vor hoher Wanderungssaldo von total 73.000 Personen.
Neben dem Fachkräftemangel drücken unsere Volkswirtschaft auch die demografischen Veränderungen. Die starke Zuwanderung der letzten Jahre hat dazu beigetragen, dass die zunehmende Überalterung der Gesellschaft verlangsamt werden konnte. Von den jungen Fachkräften aus dem Ausland profitieren somit nicht nur unsere Unternehmen, sondern die gesamte Gesellschaft. Trotzdem ist es wichtig, dass die Massnahmen zur besseren Nutzung des inländischen Potenzials vorangetrieben werden. Economiesuisse begrüsst deshalb die Fachkräfte-Initiative des Bundesrats. Auch die Arbeitgeber sind gefordert. Arbeitgeberverband und economiesuisse haben daher Anfang Jahr mit «Zukunft Arbeitsmarkt Schweiz» eine neue Initiative gestartet: Gerade Frauen und ältere Arbeitnehmende müssen noch besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. Die Wirtschaft leistet auch einen Beitrag, indem sie sich für die Ausbildung von mehr inländischen Fachkräften in technischen Berufen einsetzt.
Insgesamt – das zeigt auch der neuste Bericht des Bundes – ist die Personenfreizügigkeit aber ein Erfolgsmodell, von dem die Schweiz wirtschaftlich stark profitiert hat. Economiesuisse setzt sich weiterhin dafür ein, dass die neue Migrationspolitik verfassungskonform ausgerichtet wird, ohne aber die Vorteile der bilateralen Abkommen mit der EU über Bord zu werfen.

Dr. Jan Atteslander ist Leiter Aussenwirtschaft bei economiesuisse.
www.economiesuisse.ch/de

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