Unternehmensbewertung: Marktpreiseinschätzung eines KMU hinsichtlich Verkauf Eine alte Weisheit im Transaktionsmarkt für KMU besagt, dass ein Unternehmen so viel wert ist, wie ein Käufer dafür zu zahlen bereit ist. Klingt wunderbar, funktioniert aber in der Praxis nur bedingt. Denn es braucht eine Basis, auf der die Parteien (Verkäufer und Käufer) zumindest eine Verhandlung beginnen können. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Ansätze zur Bestimmung eines Verkaufspreises häufig angewendet werden.

Eine alte Weisheit im Transaktionsmarkt für KMU besagt, dass ein Unternehmen so viel wert ist, wie ein Käufer dafür zu zahlen bereit ist. Klingt wunderbar, funktioniert aber in der Praxis nur bedingt. Denn es braucht eine Basis, auf der die Parteien (Verkäufer und Käufer) zumindest eine Verhandlung beginnen können. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Ansätze zur Bestimmung eines Verkaufspreises häufig angewendet werden.

Häufige Bewertungsmethoden für KMU

Für die Ermittlung einer realistischen Preisbasis sind solide Kenntnisse des KMU-Markts und Vergleichswerte aus realisierten Transaktionen unverzichtbar. Hinzu kommt, dass es mehrere Methoden gibt, ein Unternehmen zu bewerten. Die Bewertung hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Die Branche, in der das Unternehmen tätig ist, Wachstumsperspektiven, Rentabilität, Zukunftsaussichten, Abhängigkeiten sowie dem Wert der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Die häufigsten Bewertungsmethoden für KMU sind die Folgenden:

  • – Substanzwertmethode
  • – Ertragswertmethode
  • – Praktikermethode
  • – Discounted-Cashflow-Methode (DCF)
  • – Multiplikatorverfahren

Die Kunst besteht darin, die richtigen Methoden für den spezifischen Fall auszuwählen. So eignen sich beispielsweise längst nicht alle Methoden für die Bewertung von kleinen und mittleren Unternehmen.

Herausforderung in der Praxis

Als Berechnungsbasis von ertragswertbezogenen Bewertungsmethoden wird der normalisierte Unternehmensgewinn – oftmals der letzten drei Jahre – beigezogen. Da dieser bei KMU selten dem in der Jahresrechnung ausgewiesenen Gewinn entspricht, liegt die Herausforderung darin, zuerst eine saubere Bewertungsgrundlage zu schaffen. Dazu muss das Ergebnis um nicht-betriebsnotwendige oder einmalige Ausgaben bereinigt werden sowie für den oder die Inhaber bzw. Geschäftsführer ein marktüblicher Lohn eingesetzt werden.
Nicht-betriebsnotwendige Ausgaben sind diejenigen, die mit den Eigentümern und nicht mit dem Geschäft verbunden sind. Hierbei handelt es sich beispielsweise um private Fahrzeugkosten oder sonstige Spesen privater Natur. Einmalige Ausgaben sind oftmals mit Investitionen verbunden, die im Rahmen eines bestimmten Projekts getätigt wurden und künftig nicht mehr anfallen werden. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Ausgaben für ein Firmenjubiläum, Investitionen in den Ausbau der Produktionsräumlichkeiten oder Prozesskosten.
Der Anpassung für Gehälter, die an die Inhaberschaft bezahlt werden, wird bei der Bewertung eines Unternehmens oft nicht genügend Gewicht beigemessen. Bei der Bewertung eines KMU sollten die Inhaberlöhne branchenadäquaten Geschäftsführerlöhnen gegenübergestellt werden. Ein Beispiel: Ein Metallbaubetrieb mit drei Mitarbeitern erwirtschaftet ein operatives Betriebsergebnis (EBIT) von rund CHF 100‘000. Der Inhaber arbeitet ebenfalls mit einem Arbeitspensum von 100% für das Unternehmen und bezieht einen Jahreslohn von CHF 50‘000. Möchte der Käufer des Unternehmens den Inhaber durch einen Geschäftsführer ersetzen, müsste er diesem einen marktüblichen Lohn von rund CHF 100‘000 bezahlen. Mit dieser Rochade wird sich das künftige Betriebsergebnis somit um CHF 50‘000 schmälern, was bei der Bewertung entsprechend zu berücksichtigen ist.

Marktpreiseinschätzung hinsichtlich Verkauf

Wird ein Unternehmen hinsichtlich eines bevorstehenden Verkaufs eingeschätzt, kommen vielfach sogenannte Multiplikatoren (Multiples) zur Anwendung. Bei der Multiplikator-Methode wird der Unternehmenswert anhand von Faktoren ermittelt, die beispielsweise mit Umsatz-und Gewinngrössen multipliziert werden. Diese Faktoren stellen Erfahrungswerte aus bisher abgewickelten Transaktionen (Transaction Multiples) oder aus Marktwerten (Market Multiples) bei börsenkotierten Unternehmen dar. Dieses Verfahren unterstellt somit, dass sich aus beobachtbaren Marktpreisen vergleichbarer Unternehmen Rückschlüsse auf den Wert des betreffenden Unternehmens ziehen lassen.
Diese Bewertungsmethode hilft insbesondere bei der Einschätzung eines möglichen Verkaufspreises, ist aber nicht mit einer individuell erstellten Unternehmensbewertung vergleichbar: Denn das Multiplikatorverfahren wird oftmals bei der Bewertung deutlich grösserer und transparenterer Unternehmen eingesetzt und berücksichtigt den Unternehmenswert beeinflussende Umfeldveränderungen, Sonder- und Einmaleffekte und Erwartungshaltungen zumeist nicht.

Um Market Multiples auf nicht börsenkotierte Unternehmen anwenden zu können, müssen diese meist nach unten korrigiert werden. Börsenkotierte Unternehmen können an einer Börse gehandelt werden und stehen unter der Beobachtung vieler Marktteilnehmer, weshalb die Transparenz hoch ist. Ausserdem sind die Anteile liquide bzw. stets handelbar, was somit das Risiko im Vergleich zu einem KMU minimiert. Insgesamt werden normalerweise Faktoren wie Unternehmensgrösse, eingeschränkte Handelbarkeit, Abhängigkeit vom Eigentümer oder von einzelnen Kunden im Sinne eines Klumpenrisikos berücksichtigt.
Der Multiplikatoransatz ist somit einerseits eine hervorragende Methode, um Unternehmenswerte auf der Basis von ertragswertorientierten Verfahren zu plausibilisieren und andererseits eine praxisorientierte Methode, um den Marktpreis eines Unternehmens einschätzen zu können.

Welchen Wert hat Ihr Unternehmen?

Je nach Bewertungsanlass kommen unterschiedliche Bewertungsmethoden in Frage. Kontaktieren Sie uns telefonisch unter 044 542 82 82 oder via Kontaktformular.

Benötigen Sie eine Unternehmensbewertung?

Das Business Transaction Valuation Tool basiert auf mehreren in der Bewertungslehre anerkannten Methoden. Nebst dem Zahlenmaterial berücksichtigen wir auch das spezifische Unternehmensumfeld und berechnen eine Wertbandbreite für Ihr Unternehmen. Die Wertbandbreite unterziehen wir abschliessend einem Markttest, indem wir die Werte mit realisierten Verkaufspreisen vergleichen.

Möchten Sie wissen, zu welchem Preis Ihr Unternehmen heute verkauft werden kann?

Die Marktpreiseinschätzung der Business Transaction AG beantwortet Ihnen diese Frage, ohne dass Sie Ihr Unternehmen zum Verkauf ausschreiben müssen. Dank unserer langjährigen Transaktionserfahrung, können wir auf einmalige, nicht auf dem Markt verfügbare Transaktionsdaten (Transaction Multiples) von KMU zurückgreifen, die es uns erlauben, den Marktpreis für Ihr Unternehmen zu bestimmen.

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