Mehr Sicherheit durch Bankgarantien Im internationalen Geschäft vertrauen viele KMU auf Bankgarantien. UBS-Experte Mark Gerber erklärt, worauf dabei zu achten ist.

Im internationalen Geschäft vertrauen viele KMU auf Bankgarantien. UBS-Experte Mark Gerber erklärt, worauf dabei zu achten ist.

Ob wenig Vertrauen in den Geschäftspartner oder zusätzliche Sicherheit für eine ausstehende Leistung: Mit einer Bankgarantie lassen sich zahlreiche Ereignisse absichern. Umso wichtiger ist es, diese Absicherungslösung genauer unter die Lupe zu nehmen.

Wozu benötigen KMU Bankgarantien?

Mark Gerber: Bei internationalen Geschäften erfolgt die Absicherung oft über Bankgarantien. Mit diesem Instrument bietet UBS Lösungen für die gezielte Absicherung der Leistungs- und Zahlungsverpflichtungen in einem zunehmend komplexeren wirtschaftlichen Umfeld. Bei der Bankgarantie verpflichtet sich die Bank «auf erstes Verlangen» zur Zahlung eines bestimmten Betrags an den Begünstigten, wenn der Auftraggeber der Garantie eine vereinbarte Leistung oder eine Zahlung nicht erbringt. Dieses Instrument ist auch ein gutes Argument in Verhandlungen: Eine Bank wird nur dann eine Garantie ausstellen, wenn sie die Bonität und die Lieferfähigkeit des Auftraggebers im Vorfeld gründlich geprüft hat.

Welche Voraussetzungen müssen für eine Bankgarantie gegeben sein?

Der Garant benötigt eine Limite beim Finanzinstitut. Er muss kreditwürdig sein oder eine Sicherheit in Cash bei der Bank hinterlegen. Diese stellt die Garantie, nach einem Beratungsgespräch und dem Verfassen der nötigen Dokumentation, anschliessend direkt an den Kunden oder an den Begünstigten.

Wie unterscheiden sich Bankgarantien verschiedener Anbieter?

Grundsätzlich unterliegen Bankgarantien einer starken Standardisierung. Der grosse Unterschied liegt im Know-how der Anbieter. Wie lange üben sie dieses Gewerbe schon aus? Über welches internationale Netzwerk verfügen sie? Oder wie gut kennen sie sich im lokalen Rechtssystem und den Gegebenheiten in den betreffenden Ländern aus? Diese Fragen sind entscheidend, um den Bedürfnissen der Kunden bezüglich der Garantie bestmöglich zu entsprechen. Hier bieten das fundierte Fachwissen und die langjährige Erfahrung der UBS-Spezialisten die nötige Unterstützung. Die Garantienehmer wiederum profitieren von einer hochkompetenten und speditiven Abwicklung.

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Wann kommen Bankgarantien zum Tragen?

Im internationalen, aber auch im nationalen Geschäftsverkehr. Ein Beispiel: Wenn ein Schweizer Generalunternehmen im Ausland einen Grossauftrag erhält, verlangt der Auftraggeber vielfach eine Bankgarantie. Häufig nimmt dann in solchen Fällen das Generalunternehmen seine Schweizer Zulieferer in die Pflicht, so dass auch diese eine Bankgarantie abgeben müssen für ihren Anteil am Geschäft.

Welche Arten von Bankgarantien gibt es?

Ein Geschäftsprozess umfasst die Offertgarantie, die Anzahlungsgarantie, die Erfüllungsgarantie sowie die Gewährleistungsgarantie. In der Regel bezieht sich die Garantie direkt auf den Begünstigten. Wenn staatliche Stellen involviert sind, kommen, wie erwähnt, häufig auch indirekte Garantien über eine lokale Bank zur Anwendung. In gewissen Regionen, zum Beispiel im Mittleren Osten, gehören diese zum Standard.

Bergen Bankgarantien das Risiko eines Missbrauchs?

Der missbräuchliche Bezug einer Bankgarantie kommt selten vor. Ein Unternehmen wird dies nur einmal machen können – mit negativen Folgen für das Ansehen. Weiter ist eine Garantie nur so viel wert wie die Qualität des garantierenden Finanzinstituts. Die Stabilität der Bank ist entscheidend.

Wie verifizieren Sie die Stabilität einer Bank?

Dazu überprüfen wir die finanziellen Hintergründe und stützen uns auf unsere langjährige Erfahrung. Ein wichtiger Hinweis gibt das Rating. Wem das nicht ausreicht, für den empfiehlt sich möglicherweise eine indirekte Bankgarantie. Hier ist eine zweite Bank involviert. Ein Beispiel: Ein Schweizer KMU beauftragt einen Lieferanten in Spanien und wünscht dafür eine Absicherung, allerdings nicht von einem spanischen Institut. In diesem Fall kann die spanische Firma bei einer lokalen Bank eine Bankgarantie unterzeichnen. Diese schliesst danach einen Vertrag mit UBS ab, wodurch Letztere für das KMU zum Garanten wird. Bei Bedarf erhält das Unternehmen die Zahlung von UBS mit Gerichtsstand in der Schweiz. Die indirekte Bankgarantie sorgt für zusätzliche Sicherheit.

Was kostet eine Bankgarantie?

Der Preis hängt stark vom Rating des Kunden und von der Laufzeit der Garantie ab. Je nach Kreditfähigkeit und Laufzeit zahlt man für eine Bankgarantie zwischen 0,4 und 1,3 Prozent pro Jahr.

Welche weiteren Instrumente für die Absicherung internationaler Geschäfte empfehlen Sie KMU?

Für KMU eignet sich vor allem auch die Schweizerische Exportrisikoversicherung (SERV). Ihre Arbeit wird sehr geschätzt. Zur Unterstützung der hiesigen Exportwirtschaft im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie kann sie derzeit Fabrikationskreditversicherungen und Bondgarantien mit einer Deckung von 95 respektive 100 Prozent vergeben. Ausserdem können KMU mit einem Akkreditiv, einem «Letter of Credit», arbeiten. Davon profitieren beide Parteien gleichermassen: Der Verkäufer sichert sich dadurch die Zahlung und der Käufer die Lieferung.. Diese Absicherung ist allerdings aufwendiger und in den OECD-Ländern kaum mehr üblich.

Mark Gerber ist Leiter Corporate & Institutional Clients Region Basel bei UBS Schweiz.

 

Dieser Artikel wurde von NZZ Content Creation im Auftrag von UBS Schweiz erstellt.



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